Allerdings ist auch eine gewisse Vorsicht geboten, vor allem da, wo das Ego dem Geist sein Wissen gewaltsam abringen will. Geistige Fähigkeiten können, wie jedes Messer, gewinnbringend oder andere schädigend eingesetzt werden. Schon Goethe beschrieb die Tragödie, die
Faust durch seine Eile, seinen Leistungsdruck und seine Profiliersucht verursachte. Es gibt heute eine Menge Literatur, die Übungen enthalten, geistige Fähigkeiten zu entwickeln. Allerdings würde ich jedem empfehlen, dem seine Gesundheit wichtig ist, den behutsamen, langsamen Weg der Selbsterkenntnis zu beschreiten und sich mit dem Thema Weisheit zu befassen. Wer sich auf Erkenntnisreise begibt, wird mit der Zeit feststellen, dass seine geistigen Fähigkeiten sich automatisch verbessern, weil die Persönlichkeit von einschränkenden Glaubenssätzen befreit wird. Je mehr der Mensch seine persönliche
Matrix überwindet, um so klarer wird sein Blick, um so tiefgreifender sein Wesen und um so weitreichender sein Verstand und damit sein Einfluss auf die Realität. Ein Persönlichkeitsentwicklungsprozess ermöglicht den Zugriff auf seelische Ressourcen und das ist weit mehr als magischer Hokuspokus und die Sensatiönchen, die man mit Showhypnose oder Chi Demonstrationen erreichen kann. Es ist ein stiller Werdegang, der mit den zu bewältigenden Problemen des Alltags beginnt und in eine mystische Welt voller Möglichkeiten führt. Auch wenn es auf den ersten Blick mühsam erscheint, es lohnt sich, geduldig immer und immer wieder das bockige innere Kind zu zügeln, anstatt sein „ich will aber, und das sofort“ zu bedienen. Die Seele des Menschen besteht aus vielen verschiedenen Facetten und eine davon ist das Höhere in Jedem von Ihnen, das entdeckt und erobert werden möchte. Diese Eroberung geschieht niemals auf dem bequemen Weg, denn wirklich zufrieden kann der Mensch nur sein, wenn er Herausforderungen bewältigt, die seine Kraft und seine Fähigkeiten herausfordern.
Wie kann man also anfangen?
Wahrnehmungs-Training
Wie schon gesagt, brauchen wir viele Fähgkeiten in der zivilisierten Welt nicht. Sie zu trainieren gibt aber einen Einblick in das, was Sie theoretisch sein können. Während wir mit einem Instinkt ausgestattet sind, der uns in der Wildnis sicher den Weg zeigt, brauchen wir im Großstadtdschungel nur ein Handy, das die Ausprägung von solchen Fähigkeiten überflüssig macht. Aber Sie könnten ab und zu mal Handyfasten und sich in einen Wald begeben, um dort Wahrnehmungsübungen zu machen. Im Alltag ist es nützlich, die Aufmerksamkeit zunehmend auf die alltäglichen Wahrnehmungen zu richten. Wie riecht es in der Trambahn? Wie klingt die S-Bahn, wenn sie im Bahnhof einfährt? Was hören Sie alles, wenn Sie an einer befahrenen Straße stehen? Was hören Sie beim Einkaufen und wie fühlt sich das an, was Sie da hören? Das Schulen der Wahrnehmung ist ein wichtiger Schritt, um seinen Instinkt wieder zu finden. Unsere die Sinne reagieren sehr senisbel und sind wie Seismographen angelegt. Üben Sie, indem Sie die Augen verbinden und verschiedene Kräuter oder Gewürze zu schnuppern. Wie genau riechen diese? Oder schließen Sie die Augen und horchen Sie aufmerksam in die Welt. Welche Geräusche können Sie ausmachen? Können Sie wahrnehmen, welche Gefühle die Geräusche in Ihnen erzeugen? Nutzen Sie Wartezeiten, um Ihre Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper zu richten: was machen Ihr Herzschlag, Ihre Atmung, Ihre Muskeln, Ihr Kiefer? Sind sie entspannt oder angespannt? Wenn Sie einen Gegenstand in die Hand nehmen, dann spüren Sie bewusst nach, wie sich der Gegenstand in Ihrer Hand anfühlt. Wie fühlt sich die Seife an oder das Wasser, wenn Sie sich die Hände waschen? Argern Sie sich nicht über einen Stau, sondern ntzen Sie die Zeit, das Lenkrad in Ihrern Händen zu spüren, den Sitz in ihrem Auto wahrzunehmen, bewusst zu hören und zu schauen. Denken Sie nicht über die Zeit nach, denn Sie können die Zeit im Stau sowieso nicht verkürzen. Nutzen Sie diese Zeiten lieber, um bewusster wahrzunehmen.
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