von Tina Wiegand
Die Generation der Kriegsenkel, die 1945 -1965 geboren wurden, traten, ohne es zu wissen, ein unsichtbares Erbe an.
Sie übernahmen von ihren Eltern die Traumata des Krieges.
Das Grauen, die Ängste, das Entsetzen, die Trauer , Resignation und Kapitulation hielten, neben tief verwurzelten Schuldgefühlen, schon früh Einzug in die Kinderseelen
Das unsichtbare Erbe der Kriegsenkel – Tina Wiegand – soulfit.de – pixabay-geralt
Diese Gefühle hatten keinen Auslöser, kein dazu passendes Erlebnis, keine erkennbare Ursache.
Ohne es zu wissen, erlebten die Kriegsenkel die Gefühle der Eltern und Großeltern, deren Nachbarn verhungert oder von Bomben zerrissen worden waren, deren Väter, Männer und Brüder an der Front blieben, deren Spielkameraden in den satanischen Feuersbrünsten angelsächsischer Höllenfeuer pulverisiert worden waren.
Doch das sagte den Kriegsenkeln niemand.
Sie hatten keine Ahnung davon, dass die Emotionen, die sie so oft überschwemmten, aus dem Krieg stammten, den sie gar nicht miterlebt hatten.
Die Eltern der Kriegsenkel, verstörte Kriegsüberlebende, schafften es oft nicht, über die Erlebnisse zu reden und waren verstummt.
Manche Veteranen wollten die Frauen und Kinder nicht belasten und verschlossen das Erlebte in sich.
Wieder andere berichteten permanent von ihren dunklen Erlebnissen und überzogen ihre Angehörigen mit dem grauen Schleier des Entsetzens.
Doch egal ob zu viel Kommunikation oder zu wenig – alles wurde den Traumatisierten Kriegskindern als Schuldeingeständnis ausgelegt.
Eine mörderische psychische Misshandlung der Kriegsgeneration pflügte den Seelenboden für eine giftige Saat.
Der Umgang mit dem Kriegsgrauen war mit Ausweglosigkeit, Versagen und Untergang gekoppelt und lieferte die Nachkommen unerträglichen emotionalen Stürmen aus.
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Die Kriegsenkel übernahmen unwissentlich und niemand gab ihnen eine Betriebsanleitung für den Umgang mit diesem Horrorerbe.
Stattdessen dröhnte die Propaganda ihnen die Mär von der Schuld ihrer Eltern und Großeltern in die Seele.
Kriege werden von bestimmten Profiteuren angezettelt und ausnahmslos dort gehört die Schuld hin!
Doch die Kriegsenkel akzeptierten, dass ihre Wurzeln vergiftet waren und sie die Aufgabe geerbt hatten, zu verhindern, dass sich ihre Nation jemals wieder gegen irgendetwas wehrte.
Wer hinterfragte war einem unsäglichen Stress ausgeliefert.
Die „Boomer“, die heute oft von der nachfolgenden Generation zutiefst verachtet werden, hatten ein schönes Leben – eigentlich.
Sie lebten im Frieden, hatten genug zu essen, erarbeiteten sich Eigentum, Auto, Urlaub und eine gute Zeit – doch ihre Seele war währenddessen immer im Krieg.
Es war als würden sie für das gute Leben bestraft und schwere Krankheiten begannen zu grassieren.
Kaum jemand konnte sich erklären, wo die belastenden Gefühlswelten herkamen.
Es gab niemanden, der darüber aufklärte, aber jede Menge Profiteure.
Die Psychologische Forschung der 40gerund 50ger Jahre dient bis heute vorrangig der Manipulation des Konsumverhaltens und der politischen Einstellung der Massen, aber sicherlich nicht der Heilung seelischer Belastungsstörungen.
Wer also angesichts eines wunderbaren Sonnenuntergangs eine Panikattacke erlitt oder dessen Stressymptome unerträglich wurden, wandte sich an den Arzt.
Es war ja klar, dass etwas mit einem nicht stimmte.
Dass die Kriegsenkel mit ihrem psychologischen Erbe nicht umgehen konnten, verschaffte der Nachkriegsindustrie Milliarden.
Beruhigungsmittel, Betablocker, Valium, Lexatonil und wie sie nicht alle heißen, gingen und gehen als Rettung tonnenweise über den Ladentisch.
Lustige Serien erleichterten dem Unbewussten den Zugang in die lebenslängliche Tablettenabhängigkeit.
Die Menschen verloren ihre Persönlichkeit, ihre Seele und jegliches Gefühl, aber sie konnten nun wenigstens das Leben aushalten.
Die Konsumsucht wuchs und jeder noch so dämlichen Medienkick wurde zur Massenbewegung.
Hektischer Aktivismus ließ die Menschen vor ihrer eigenen Seele davonlaufen und die Arbeit beruhigte.
Berühmte Psychologen vor allem aus Großbritannien und USA verbrachten ihre Lebenszeit mit der Erforschung der Beeinflussbarkeit des menschlichen Bewusstseins.
Die Massenmedien, insbesondere Fernsehen und Kino, wurden ein Versuchsfeld, auf dem sie sich sich ebenso unerkannt wie hemmungslos austoben konnten.
Während die gequälten Seelen vor dem Bildschirm versuchten, im Alphazustand ihre Ruhe zu finden, wurden und werden sie, ohne es zu bemerken, mit subliminalen Botschaften beschossen.
Der Fernsehsesselkrieg verläuf ruhig und entspannend, während die schwarze Magie der todbringenden Medienpsychologie die Massenseele pervertiert.
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Trinken und Rauchen wurden als akzeptierte gesellschaftliche Verhaltensweisen im Fernsehen angepriesen und bald akzeptiert.
Viele begannen diese Formen der Selbstschädigung gut zu finden und wer etwas auf sich hielt, ließ sich, lässig wie Humphrey Bogart, mit einem Drink und einer Zigarette ablichten.
Doch dass die Verführung bald der Sucht wich und die Lässigkeit zur leeren Fassade verkam, bemerkten die meisten erst, wenn sie sich schon im Teufelskreis des Cravings befanden.
Wer Suchtmittel konsumiert, anstatt seine seelischen Probleme zu bewältigen und die Ursache zu überwinden, wird gnadenlos in die Strudel der Abhängigkeit gesogen.
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Aber wie könnte diese Ursachensuche aussehen?
Als ich vor 30 Jahren loszog, um die Ursachen des seelischen Leidens meiner Umwelt zu finden, war ich nicht auf die Heldenreise vorbereitet, die vor mir lag.
Ich wusste nicht einmal, dass ich eine antrat – doch schnell sollte ich erkennen, dass die Beschäftigung mit psychologischen Themen keinerlei soziale Anerkennung einbrachte.
Im Gegenteil.
Ich wurde als Gefahr wahrgenommen.
Allein der Kontakt mit mir schien die Dämonen zu beunruhigen, sich sich in den Seelen eingenistet hatten.
Sie wollten nicht erkannt werden – geschweige denn die, die sie geschickt hatten – und so schlugen mir Ablehnung und gewaltiger Hass entgegen.
Am Anfang war ich erschrocken und wusste nicht, wie mir geschah.
Doch mit der Zeit kam die Erfahrung.
Mit der zunehmenden Belastbarkeit der eigenen Seele kam die Erkenntnis, dass alles noch viel, viel schlimmer war, als ich gedacht hatte..
Irgendwann traf ich andere, die mir auf dem Trampelpfad, den ich durch die Verirrungen der Kriegsenkel geschlagen hatte, folgten.
Wir stellten uns nun gemeinsam den emotionalen Abenteuern.
Manche gaben wieder auf, weil es zu schwer wurde, doch die anderen wuchsen zusammen.
Noch immer sind wir Pioniere, die sich in unbekannten emotionalen Regionen bewegen.
Erst vor wenigen Wochen ein harter Rückschlag, als einer unserer Mitstreiter, Alexander Becker, in diesem Nachkriegskrieg fiel.
Er war ein mutiger Wahrheitssucher, doch es gab noch ganz andere Verstrickungen, die ihm zum Verhängnis wurden
Diese sind schon weit älter, als die Trümmer der letzten Weltkriege.
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Wir werden aufarbeiten, weitergehen und hoffen, dass sich weitere Mitstreiter finden, die sich dem Dickicht stellen.
Man kann die Sirenen des Kriegserbes chemisch zum Schweigen bringen, aber man kann den Endauszahlungen nicht aus dem Weg gehen.
Die Kriegsenkel haben versucht, ihren Nachkommen den Stress und jegliches Gefühl von Überforderung zu ersparen.
Das Ergebnis ist eine empathielose, arrogante Riege, die sich als willfährige Sklaven politischen Gewalttätern zur Verfügung stellen.
Von dieser Generation ist keine Nachsicht zu erwarten, keine Rücksicht und keine Hilfe.
Wer das verstanden hat, wendet sich an diejenigen, die schon etwas mehr Erfahrung mit dem Thema haben.
„Das Lotusbuch -ich bremse auch für Führungskräfte“ ist eine Einführung in das, was ich bisher herausgefunden haben.
Wenn Sie Kriegsenkel sind oder von Kriegsenkeln abstammen und nur Bahnhof verstehen, lesen Sie es!
Es ist ein Leitfaden durch die verschiednen psychologischen Stufen, die uns prägen und beeinflussen.
In einer Welt voller Parasiten, die psychologisches Wissen nur dazu nutzen Sie auszunutzen, ist es besser, sich ein wenig auszukennen und dabei hilft das Lotusbuch.
Wir versprechen keinen gemütlichen Sessel, keinen Promenadenspaziergang und keine Hollywoodschaukel – wir versprechen nicht mal Erleuchtung oder spirituelle Privilegien.
Wir bieten einfach das KnowHow an, für das, was unser Kollektiv zu erledigen hat.
Wir haben Trampelpfade geschaffen, wir bieten Erfahrung, Authentizität, unbedingte und ehrliche Suchbereitschaft und ein spannendes Ausbildungsprogramm.
Das Erbe der Kriegsenkel ist nichts für Heulsusen, aber wenn Sie die Helden in sich suchen, die auch unter schwierigen Umständen eine neue Zukunft gestalten rufen sie einfach die Psychosophics an.
1 Comment
Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich kenne die Generation Menschen (mein Opa Pepe) die den spanischen Bürgerkrieg erlebt habe. Die Menschen die diesen Kriegerlebt haben, schweigen vereint zu diesem Thema. Meine Eltern haben nie über den spanischen Bürgerkrieg mit uns gesprochen. Selbst in der spanische Schule in Ulm wurde dieses Thema tabuisiert. Dieses Schweigen zieht sich durch den Großteil der Bevölkerung in diesem Land. Was nicht geschwiegen hat sind die Augen der Menschen. Ich habe mich immer gefragt warum die alten Menschen so schauen.
Ich bin in Deutschland auf die Welt gekommen. Nachdem ich von zu Hause ausgezogen war und ich am deutschen Gesellschaftsleben teilnahm, stellte fest, das irgendeines nicht stimmt. Das Gefühl kam mit bekannt vor, ich konnte es nicht zuordnen. Nun weiss ich was ist
Ich bedanke mich ganz aufrichtig für diesen Beitrag.