Demokratie in Deutschland
katholische Akademie München am Mittwoch 12.6.2019
Detlev Esslinger, SZ, stellvertretender Ressort Leiter Innenpolitik
Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, Vorsitzender Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz
Demokratie braucht Tugenden
Prof. Dr. Thomä, Prof. der Philosophie an der Universität in St. Gallen
Demokratie braucht Störenfriede
wir leben in einer Plutokratie, die von der Presse bedient wird und nicht in einer Demokratie. Das wissen Sie genau so gut wie ich. Und auch, wenn Sie auf dem Schachbrett vielleicht größere Spielfiguren sind und ich nur ein Bauer, wir werden alle von den gleichen Playern gespielt.
Wenn man sich in die Sicht der Schachspieler einarbeitet, um zu verstehen, welcher Krieg uns gerade wieder bevorsteht, erkennt man, dass weder Krieg, noch die dafür notwendige Diktatur verhindert werden können. Die Player machen die Spielregeln, nicht die Spielfiguren. Da muss ich Sie und meinen Opa, den riesigen Kriegsveteranen und Widerständler, der im Namen des Antifaschismus meine Kindheit zum Bootcamp machte, enttäuschen. Irgendetwas unhinterfragt zu akzeptieren bedeutete für mich, ohne Abendbrot ins Bett geschickt zu werden. WER sagt WAS, WANN, WO, WOZU und WER profitiert? Opa meißelte mir diese Fragen so ins Hirn, dass ich ohne sie nicht einmal an einer Blume riechen kann. Ich stelle diese Störfragen, die ein Störfeuer der Erkenntnis auslösen ununterbrochen und überall. Davon werden mich auch Journalismus-Ethikoffiziere nicht abhalten. Die Bedrohung, jeden öffentlich zu ruf-foltern- und morden, der sich nicht an den Neusprech und Neudenk der heraufziehenden Diktatur hält, schnupft mein gestählter Geist mit dem linken Nasenloch. Stasis und Gestapos gab es immer schon. Aber wer aus Angst vor Folter und Tod den Mund hält, hat die Demokratie nicht verdient – sagte Opa und härtete mich mit antifaschistischer Eisenfaust ab. Demokratie muss verteidigt werden, wie Sie richtig anmerkten – vor allem gegen diktatorischen Neusprech und Neudenk.
Ich muss also eine lästige Fragelaus im Pelz der Plutokraten bleiben, weil der moderne Journalist zu feige, zu bequem und zu selbstzufrieden ist, um die lästigen Fragen der Widerständler zu stellen, die wenigstens eine halbe Demokratie oder Verhandlungen erzwingen könnten. Moderne Journaille ist Werbung und hat mit Widerstand oder gar Demokratie nichts mehr zu tun. Für die Schachspieler zählt nur ein einziges Argument: Umsatzmaximierung und an diesem Nasenring wird auch der Journalismus durch die Manege des Selbstverrats geführt. Sein Selbstverrat ist gleichzeitig der Verrat an allen Menschen, die seine Werbebotschaften lesen und sie für recherchierte Wahrheiten halten. Doch der deutsche Journalismus hat aufgehört zu fragen und ist bereits ein Mitläufer, den mein Großvater verachtet und ohne Essen ins Bett geschickt hätte. Ich als Therapeutin habe noch Mitleid, Opa nicht. Opa wurde nach dem Krieg in einem amerikanischen Starvation Camp in Paris über Jahre hinweg durch Essensentzug „umerzogen“. Unter US-Einfluss verhungert jede Empathie. Ich spreche fließend amerikanisch, aber er lernte bis an sein Lebensende russisch und dieser Halsstarrigkeit werde ich ein Denkmal setzen. Es gibt Wahrheiten, die nicht wahr sein dürfen, weil sie sonst die Kleptokraten ihrer psychologischen Druckmittel entledigen würden. Deswegen verkauft die Presse Lügen als Tugend.
Der christliche Glaube stört die Umsatzentwicklung empfindlich. Gibt es doch tatsächlich Studien, die Nocebo- und Placebo-Effekte beweisen und damit die Wirksamkeit des Glaubens in Bezug auf die Heilung. Es ist auch bewiesen, dass Gebete eine hoch wirksame Heilmethode sind. Die Anleitung dazu steht im Neuen Testament. Das mammonische Umsatzmodell der Krankheitserhaltung würde im Nichts zerbröseln, wenn das allgemein bekannt würde. Warum ich darüber nachdenke? Weil Opas Fragen dazu geführt haben, Opas Aussagen zu hinterfragen und festzustellen, dass seine Aussage, Religion sei Opium für‘s Volk, falsch ist. Ich gehöre zu keinem Verein, aber ich habe viele christliche Aussagen gründlicher studiert, als alle Kirchgänger, die ich kenne. Als Praktikerin probierte ich alles aus und stellte fest: der beschriebene Jesus ist ein Esoteriker, der die Macht des Geistes postuliert. „Jeder kann das, wenn er glaubt“ sagte er sinngemäss. Ich hab‘s probiert. Er sagt die Wahrheit! Und nichts hat meinen antifaschistischen Eisenpanzer so gesprengt, wie diese machtvollen Erfahrungen. Gegen solche Erfahrungen kommen moderne Jesus-Gretas mit ihren niederträchtigen Werbe-Lügen nicht an. Egal, welchen Bären Sie mir aufbinden wollen.
Wie kann man also in die Kirche gehen, behaupten, gläubig zu sein und gleichzeitig Medikamente schlucken? Das lässt sich doch gar nicht vereinbaren. Bei allem Respekt, Herr Bischof, warum donnert Ihre Stimme das nicht in die Welt? Warum halten Sie sich am Skript fest und säuseln kastrierte Schein-Sachlichkeiten, bis die Symptome den Zuhörern die Gurgel abdrehen? Warum sind Sie kein Vertreter von Jesus Christus? Weil das eine zu große Bedrohung für die Umsatzentwicklung der Schachspieler ist? Oder weil die Kirche so korrumpiert ist, dass sie ihren eigenen Lehren nicht mehr folgt? Eins steht fest, in der Bibel steht NICHT, dass man mit Angst Berge versetzt! Wenn am Anfang das Wort steht, dann sollte das immer das Wort Gottes sein und nicht der Neusprech-Mammons. Die Kirche könnte ein stabilisierendes Moment für die Bevölkerung sein. Aber da machen ein paar charakterschwache, dünkelhafte Laffen der Menschheit Angst vor Terroranschlägen und diese lassen sich dadurch vom Gottesdienst abhalten. Warum donnert die Stimme Gottes nicht durch Sie? Durch mich donnert bestenfalls mein Opa, denn ich bin nicht katholisch. Aber irgendwie donnert sein trotziger Atheismus im Chor mit Jesus: „Macht den Mund auf, schmeißt die Händler aus dem Tempel, verdammt noch mal, und kriecht nicht irgendwelchen Pharisäern in den …“ Sie wissen schon!
In der Kirche gibt es genau so viele Pädophile, wie in der restlichen Bevölkerung. Kriechen Sie nicht! Die Journalisten dieser Welt geben dem Volk Empörungsberechtigung und Empörung ist Cashflow. Wenn ein Kleptokrat darauf gewettet hat, dass sich das Schiff morgen nach links neigen wird, dann muss er nur ein paar Schreiberlinge anweisen, eine fingierte Meldung über eine Rattenplage auf der rechten Seite des Schiffes zu veröffentlichen – und abkassieren. Bingo. Es ist so einfach. Die Kirche ist selbst einer der größten Shareholder der Welt. Aber das muss Sie doch nicht davon abhalten, Jesus durch sich sprechen zu lassen? Wenn Gottes Wort überleben soll, müssen aus der Bischofskonferenz Männer und Helden werden. Die Tatsache, dass eine weibliche Nicht-Christin Ihnen das sagen muss, zeigt, dass Sie die Falschen für Ihre Feinde halten! Wenn ich Ihre ältere Schwester wäre, würde ich Ihnen respektvoll aber nachdrücklich den Kopf waschen, bis aus Ihrer Zunge ein heiliges Schwert geworden ist und Sie losziehen, um für Ordnung zu sorgen!
Ja, Herr Thomä, ich habe bei ihrem Vortrag ununterbrochen nur genickt. Danke für Ihr Bemühen um Authentizität, auch wenn Sie am Ende dann doch demütig der Diktatur ihren Tribut gezollt haben. In St. Gallen weiß man, dass die CO2 Lüge in das größte Milliardengeschäft der Neuzeit und in den gigantischen Betrug am namenlosen Bürger münden wird. Die Bürger werden daran zerbrechen, untergehen oder vereinzelt zum Helden werden. So ist das, wenn verwöhnte Plutokraten Gott – oder respektive Schach spielen. Da gibt es keine Freiheit, nur egozentrische Grandiosität und Missbrauch am Menschen im großen Stil. Sie tun es, weil sie es können und sich sonst zu Tode langweilen. Das bürgerliche Delegieren der Verantwortung an die „Wissenschaft“ – oder wollen wir es doch bürgerliches Vertrauen nennen? – rächt sich bitter in Form entwürdigender Ausbeutung. Doch Täter bleiben Täter. Erst im Sterben werden sie erkennen, dass sie ins Nichts investiert haben und dieses Nichts nun mitnehmen dürfen. Dabei ist dieses Nichts nicht mit dem Nirwana und dem Großen Ganzen zu verwechseln. Nichts ist unwertes Leben. Ob es dann eine Wiedergeburt als unwertes Leben gibt? In Indien als Unberührbarer? Oder als geprügelter Hund in der Türkei? Keine Ahnung. Das liegt nicht in meinem Ressort.
Der Held steht immer vor der Frage, ob er dem Luxus oder der Tugend folgt. Ohne Tugend kein Held, aber die Entscheidung für die Tugend führt direkt in den Hades zum Überlebenskampf. Zum Beispiel in die Hölle der Wahrheit und der damit verbundenen Rufmord-Folter. Die christlichen Todsünden sind nicht deswegen Todsünden, weil der alte Herr von Himmel steigt und den Tätern den Hintern versohlt. Sie sind Todsünden, weil sie den Tod der Menschheit einläuten. Wer sich der Gier hingibt, so wie unser gesamtes entartetes System, wird zum seelischen Wegwerfmaterial. Deswegen kommt auch eher ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in das Himmelreich. Das Himmelreich ist ein geistiger Zustand, nicht von dieser Welt. Aber es wäre theoretisch die geistige Voraussetzung in unseren Köpfen für ein Paradies auf Erden. St. Gallen bildet Führungskräfte fort. Und das, was da gelehrt wird, ist lauwarmes Luxus-Spülwasser und ganz sicher kein Heldentum. Kastrierte Männer kastrieren unter feministischer Herrschaft kastrierte Männer. Nicht die Helden haben das Sagen, sondern die Berater und damit Mamas weibische Beste. Dass die keine Helden sein können, liegt unter andrem im Couvenhove-Kalergischen Perversionsethos begründet, der das Männliche mit blasierter Neurose ablehnt.
Also brauchen wir dann doch wieder Krieg, in dem die Männer durch Überlebenskampf zu Helden werden? Da war doch etwas mit einem gewissen Mephisto? Der wahre Kampf wäre der Aufstand mutiger Männer gegen den feministischen Irrsinn und die Vernichtung der Liebe durch Gendergaga. Ohne heldenhafte Männer, die trotz feministischem Weibergekeife wagen, Männer zu bleiben und beherzte Frauen, die Frau genug sind, um einen Mann Mann sein zu lassen, um so gegen ihr zickiges Ego und für die Liebe zu kämpfen, wird diese Bevölkerung nämlich einfach aussterben. Dann erübrigt sich das scheinheilige Demokratie-Geschwafel. Überlebenskampf macht demütig und nach dem Gesetz der Resonanz wird es die am härtesten treffen, die am meisten lernen müssen.
Das Universum ist weise und das Göttliche will den Menschen in seiner Kraft sehen. Der vernageltste Plutokrat muss eines Tages erkennen, dass da noch ein ur-väterlicher Himmel über ihm ist, der ihn zur bedeutungslosen Illusions-Wurst degradiert, wenn er zu schwach war, um wahrhaften Dienst am Menschen zu leisten. Die charakterschwache Journaille versucht, die Stimme des patriarchalen Glaubens mundtod zu machen, damit ihre verweichlichten Feudalherren nicht der unbequemen Erkenntnis ausgeliefert sind. Das könnte die von Mama sorgfältig gepuderten Hinterteile unvorteilhaft pieksen. Neusprech und Neudenk sollen den liebenden Geist der Schöpfung töten, damit die Dämlichkeit (dämlich wie Dame und darob weibische) plutokratischer Bequemlichkeit nicht gestört wird. Doch geistig-seelisches Wachstum lässt sich nicht beseitigen. Es lässt sich dämmen, so wie man Wasser dämmen kann. Eines Tages, wenn der Krug bricht, werden die Dämme eine geistige Sintflut freigeben, die sich mit einer Kraft Gehör verschaffen wird, die Sie sich im Moment noch nicht einmal in Ihren kühnsten Gedanken vorstellen können.
Sie können mich mit akademischer Blasiertheit abwerten. Aber Sie können auch mit dem Bau der Arche beginnen und an sich arbeiten. Empfehlenswert wäre, mit einem Kniefall vor dem Leben beginnen. Ich setze derweil die Segel.
In diesem Sinne einen erkenntnisreichen Tag!
Tina Wiegand