© Tina Wiegand
Wenn Sie in der Sonne sitzen, völlig entspannt, in einer Umgebung, in der Sie sich wohlfühlen und etwas Leckeres trinken, sind Ihre Muskeln entspannt, vielleicht lächeln Sie und ihr Körper fühlt sich richtig gut an. Sie sind gesund und das sieht man ihren Augen und Ihrer Haut an.
Dann plötzlich passiert etwas, irgendetwas, was Sie völlig aus der Fassung bringt. Es kann sein, dass das Telefon klingelt und eine unangenehme Nachricht Sie erreicht, dass Ihnen etwas mitgeteilt wird, das Sie zutiefst bestürzt, verletzt oder erschreckt. Es ist wie ein Faustschlag in den Magen, Ihre Muskeln spannen sich an, Ihr Herz rast. Sie beißen die Zähne aufeinander und Sie werden blass. Vielleicht erstarren Sie vor Schreck oder werden wütend. Vielleicht springen Sie auch auf und rennen weg. Danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Der Zustand Ihres Körpers hat sich verändert.
Das ist Psychosomatik! Erstmal. Der Schreck verändert Ihre Atem- und Herzfrequenz, Ihre Pupillen weiten sich. Ihr Gehirn schüttet im Stress andere Botenstoffe aus, als in der Ruhephase und die Chemie Ihres Körpers verändert sich. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen wie beispielsweise Cortisol u,ä. werden Ihre Muskeln angespannt und Sie WISSEN, dieser Zustand ist anders, als der Zustand vor dem Schreck. Ihr Körper reagiert auf Emotionen. Das kann niemand verneinen, es sei denn, Sie sind ein Psychopath. Der erschrickt nicht. Aber wenn Sie keiner sind, haben Angst und Schreck ebenso, wie positive Gefühle, konkreten Einfluss auf Ihr körperliches Befinden und auf die chemischen Abläufe in Ihrem Organismus.
Ob Gefühle positiv oder negativ ausfallen, ist eine Frage der Information. Die Information beispielsweise, dass Sie im Lotto gewonnen haben, wird sicherlich eine andere Reaktion auslösen, als eine negative Information z.B. über nahestehende Personen. In der Psychotherapie kann man beobachten, wie ein ganz bestimmter Satz, eine ganz bestimmte „Suggestion“ plötzlich ein positives Erleben erzeugt. Auf diesem System beruht die Suggestionshypnose, die dem Menschen in der optimalen Lernbereitschaft des Alphazustandes positive Affirmationen zuspricht. In der negativen Ausprägung wird durch Schreck eine Schockhypnose eingespeichert. Viele von uns kennen den elterlichen Faustschlag auf den Tisch, verbunden mit dem Befehl „du tust, was ich dir sage“. Die meisten müssen später in anstrengenden Prozessen ihren daraus resultierenden hypnotisch-automatisierten Gehorsam auflösen oder abhängig bleiben.
Unsere Emotionen und geistigen Zustände beeinflussen also die chemischen Reaktionen in unserem Organismus – und natürlich umgekehrt. Das ist auch kein Wunder, denn unser Organismus und seine Reaktionen beruhen auf Elektromagnetismus, der die darauf folgenden chemischen Prozesse beeinflusst. Dass ein Mensch vor Schreck tot umfallen kann, ist mehr als nur eine Redewendung. Wenn der Spannungszustand im Körper durch eine emotionale Belastung zu groß wird, kann ihn der Schlag treffen oder das Herz stehen bleiben. Ist der Spannungszustand über einen langen Zeitraum zu hoch, ist die Chance, dass sich krankmachende Situationen im Körper entwickeln größer, als wenn Sie ein entspanntes Leben leben.
Die Chemie und ihre pharmakologischen Ansätze versuchen im Krankheitsfall Geist und Seele, und damit den emotionalen Körper, zu umgehen. Durch die Herstellung des „gesunden“ chemischen Zustandes wird dem Körper gesagt: „hey, kannst aufhören, die quer zu stellen, du bist geheilt!“ Kann sein, dass der Organismus im ersten Moment überrascht reagiert und sagt „a-ach so. Na, dann!“ Aber echte Heilung findet dann statt, wenn eine psychische Verletzung ausheilt und der Spannungszustand dadurch nachlässt oder z.B. wenn durch Traumata abgespaltene Anteile der Psyche wieder integriert werden. Wenn Menschen eine lange Zeit an einen bestimmten Spannungszustand gewöhnt waren und dieser wird durch eine erfolgreiche psychotherapeutische Intervention aufgelöst, kann es durchaus zu einem niedrigen Blutdruck und Schwächeanfällen in der nächsten Zeit kommen. An plötzliche Entspannung muss man sich auch erst mal gewöhnen. 🙂
Traumatische Abspaltungen geschehen unbewusst, um den Organismus vor zu großer Spannung zu schützen – so, als flöge eine Sicherung heraus. Jeder kennt den so genannten dissoziativen Zustand, in dem man vor sich hinstarrt und nicht mehr viel fühlt. „Die Lichter sind an, aber es ist keiner zuhause!“ „Man ist im falschen Film“ oder „steht neben sich“. Der Zustand selbst ist eigentlich gar nicht schlimm, eher emotionslos. Insofern ist er eigentlich ganz praktisch. Ein Haus mit einer defekten Sicherung kann ja auch weiter funktioniert, nur das ein oder andere Gerät funktioniert eben nicht mehr. So ähnlich geht es uns mit unseren Traumata, die das ein oder andere unmöglich machen. Aber die meisten Menschen passen sich an. Sie sind dann eben allergisch gegen Hund und Katz, können nicht mehr Aufzug fahren, reagieren mit hohem Blutdruck auf Ärzte und meiden sie daher oder werden menschenscheu. Auf unsere Verletzungen reagieren wir oft mit Vermeidung und so lange das klappt, scheint alles in Ordnung. Doch unser inneres Diagnose System will Heilung und nicht, dass wir es uns in dem Zustand gemütlich machen. Damit wir merken, dass da eine Schieflage existiert, entstehen Symptome, als Alarmlämpchen quasi.
Wenn eine Alarmlampe leuchtet, fahren wir in die Reparatur, meist zum Arzt, und bestellen bei ihm den Service. Der Arzt gibt uns ein chemisches Mittel, das dem Körper Heilung vorspiegelt. Die Chemie tut so, als hätte der geistige Prozess der Integration aller abgespaltenen Anteile bereits stattgefunden. Soweit, so klar, aber das System wird dann einen anderen Weg finden, zu signalisieren: „Nö! Chemie richtig, geistiger Prozess ungenügend!“ Also nächstes Lämpchen an. Und wieder gehts in die Reparatur. Wieder versucht der Arzt mit seiner Chemie gute Überzeugungsarbeit zu leisten, aber der Organismus lässt sich eben nicht auf den Arm nehmen und das nächste Alarmlämpchen leuchtet. „Handlungsbedarf!“ Sagt es. Und wieder ….
So kann es passieren, dass die Behandlung in einen fröhlichen Symptom-Verschiebungsprozess einmündet, bis man eigentlich nicht mehr so genau sagen kann, was ursprünglich los war. Der Organismus will wirkliche Heilung, Heilung, die wirkt. Das echte Ding und kein Umgehen der geistig-psychischen Ebene. Die gehört dazu, wie die rechte Hand zur linken, ob der Patient das will oder nicht. Viele Ärzte wissen genug über ihre Patienten, um zu erkennen, dass die keine Chemie, sondern beispielsweise einen neuen Ehepartner bräuchten. Manche sagen das vielleicht auch dazu. Aber dann erleben sie, dass dem Patienten eine Pille lieber ist als eine Scheidung und man lässt das Thema auf sich beruhen.
Wenn der Mensch nicht im Widerstand wäre, hätte er keine Be-schwer-den, denn dann wäre alles ganz leicht und er würde durchs Leben tanzen. Tut er aber nicht. Warum? Es ist die Kunst, genau das herauszufinden, ohne vom Kranken geköpft zu werden. Nicht selten wird jedoch die Antwort zusammen mit dem Kopf des Boten abgeschlagen. Es sei denn, der Patient kennt sich schon mit Reflexion aus, und sich Pappenheimer und seinen Schlingelkurs schon ein wenig besser. Dann gibt er nicht mehr anderen die Schuld für sein Versagen, sondern löst seine Blockaden auf und ist dankbar für ehrliches Feedback. Daran kann man sich gewöhnen und mit zunehmender Übung macht es sogar Spass. Aber solange das nicht der Fall ist, hält man sich vom Kranken und seiner abgewehrten Einsicht besser fern, so, wie von einem Tiger, der einen Spreißel in der Tatze hat. Nennt mich Mimi, aber ohne Betäubungsgewehr würde ich, nach diversen eindrücklichen Erfahrungen, von Heilungsversuchen die nicht ausdrücklich in Auftrag gegeben wurden, absehen. Es ist ergo vollkommen verständlich, wenn Ärzte einfach den Rezeptblock zücken.
Ein Symptom ist also immer mit einem mehr oder weniger starken Widerstand des Patienten gegen die Erkenntnis verknüpft. Das hat damit zu tun, dass die Ursache schmerzhafte Emotionen in sich bündelt, die man nicht gerne bewusst erleben möchte. Ich spreche hier natürlich nicht von den abgespaltenen Gliedmassen, die man wieder annähen muss, wie nach einem Unfall o.ä. Da gelten nochmal ganz andere Gesetze. Ich spreche von den Symptomen, die plötzlich und unerwartet vom Himmel fallen. Erst hat der Patient Recht und dann wird der Schmerz auf die körperliche Ebene verschoben, wo er gut aufgehoben ist. Wenn es da wehtut, geht man eben zum Arzt. Der soll das wegmachen. Aber abgespaltene Anteile integrieren ist ein Prozess, den der Patient zulassen, den er wollen muss. Wie soll der Arzt den Erkenntnisprozess für den Patienten übernehmen? Da mag sein Kittel noch so weiß sein, das funktioniert nicht.
Ein Umweg zum geistig-seelischen Prozess ist die Homöopathie, die, wie sicherlich inzwischen bekannt, nicht chemisch wirkt. Da sie nicht chemisch wirkt, können auch die „wissenschaftlichen Untersuchungen“ der Pharmakologie nicht greifen. Wenn Chemie gesucht wird, wo Information ist, dann sind die Untersuchungsmittel falsch und nutzen rein gar nichts. Man kann ja im Weltall auch keine Tintenfische finden, egal, wie wissenschaftlich man ist. Das bedeutet aber nicht, dass Tintenfische nicht gut schmecken. Und nein, ich weiß nicht wie die Luftblasen ins All kommen. Ich bin kein Wissenschaftler.
Bleiben wir bei dem, wovon ich etwas verstehe, nämlich davon, dass der Mensch ein Informationswesen ist.
Gute Information = gute, gesunde Reaktion.
Schlechte Information = schlechte, krank machende Reaktion.
Dem Leiden ähnliche Information = Erkenntnisprozess.
Subjektivität vorausgesetzt, denn z.B. auf eine Kündigung reagiert der eine mit Trauma, der andere mit Freudentänzen, je nachdem.
Ähnliches mit Ähnlichem heilen, sagen die Homöopathen. Warum also hilft Ignatia bei Liebeskummer? Weil Ignatia aus der Verreibung einer Schlingpflanze gewonnen wird, die alleine nicht stehen kann. So, wie der Mensch mit Liebeskummer auch. Er kann ohne den anderen nicht sein – meint er. Deswegen bekommt er Kügelchen, die die Geschichte einer Schlingpflanze in sich tragen. Und nein, nicht die Chemie einer Schlingpflanze!! Die Information einer Schlingpflanze – im übertragenen Sinn also ihre Geschichte. Das ist ein bisschen so, wie wenn man einem Kind eine Geschichte erzählt, die mit seiner Situation etwas zu tun hat. Das funktioniert immer. Wenn man also die passende Geschichte in Form von Kügelchen findet, die dem Patienten die richtige Information für seine Situation vermittelt, dann wirkt die Information und es finden geistig-seelische Prozesse statt, die dann Heilung nach sich ziehen. Um das Richtige heraus zu finden, muss man die Mittel, die in den Verreibungsprozessen benutzt werden, wirklich gut kennen. Geschichten gibt es viele, manche ähneln sich und andere sind wieder ganz anders. Ignatia passt noch zu anderen Beschwerden, aber bei Liebeskummer klappt das immer – es sei denn Sie sind ein Psychopath. Der reagiert nicht auf Geschichten. Der hat aber auch keinen Liebeskummer.
Wer also nach Chemie in den Globuli sucht, der hat nicht verstanden, dass die Globuli mit Information und nicht mit Chemie wirken. Es gibt eben, neben der Chemie, eine Menge anderer Dinge, die auf einen lebendigen, intelligenten Organismus einwirken. Vorausgesetzt, es ist kein Psychopath. Der würde Homöopathie ablehnen, weil da etwas passiert, was er nicht kontrollieren kann. Die Emotionale Ebene, auf der sich Heilung abspielt, fehlt ihm sowieso. Man nehme es mir nicht übel, wenn ich meine, gewisse psychopathische Züge bei manchen Pharmas wahrzunehmen.
Den Sensiblen und Geistreichen dieser Welt hingegen erschließt sich der Mechanismus der Homöopathie in der Regel mühelos. Deswegen hat sie auch zunehmend mehr Anhänger, was für Umsatzeinbrüche in der Pharmakologischen Landschaft sorgt. Wer verstanden hat, was Psychopathie bedeutet, der weiß, dass das gefährlich wird. Man nimmt Psychopathen nicht einfach den Umsatz weg. Man wird die Stumpfsinnigen, deren Krankheit ja nun mal der Stumpfsinn ist, nicht zum emotionalen Geistesreichtum bewegen können. Der Widerstand ist immens.
Vielleicht hilft Nachsicht mit Sahne?
Der Krieg zwischen Homöopathie und Pharmakologie ist der Krieg zwischen orangem und grünen Mem. Beide sorgen gerade für eine gepflegte Krise, für die sie sich die Schuld gegenseitig in die Pantoffeln schieben, unter denen die Patienten zu stehen scheinen. Aber nein. Es ist niemand schuld. Während im industriellen orangen Meme der Mensch sich in die Göttlichkeit verstiegen hat, nur weil er ein paar Geräte entwickelt hat, die das Leben erleichtern, wird in Grün die Psyche und das Leben selbst mit seinen höheren Gesetzen wieder wichtig. Natürlich ist das unvereinbar miteinander. Aber später nach der Krise, in der folgenden Postwachstumszeit wird es immer noch Bedarf an Pharmakologie geben, denn es wird immer Patienten geben, deren innere Konflikte man nicht so ohne weiteres lösen kann. Ob es die wachstumssüchtigen (orangen) Konzerne überhaupt oder nur verschlankt weiterleben, wird sich herausstellen. Es ist möglich, dass die Untergangsszenarien die Homöopathie erstmal in den Untergrund zwingen. Aber dort lebt es sich auch nicht schlecht. Es wird zunehmend Verfahren geben, die erkannt haben, dass das geistig-seelische Wachstum als einziges unendliches Wachstum möglich ist. Die Systeme, die jetzt gerade dekadent, also dem Untergang geweiht sind, werden erst versuchen, gewaltsam den Status Quo aufrecht zu erhalten und dann der Metamorphose entgegen gehen. Die, die feixen, weil die Großen untergehen, werden erleben, dass alles seine Daseinsberechtigung hatte und über die Konsequenzen erschrocken sein. Doch bevor Phoenix aus der Asche steigen kann, muss es brennen. Am Ende steht die Postwachstumszeit, in der sich eine neue Homöostase ergeben wird. Wir dürfen gespannt sein darauf, welch interessante Diversität sich ergeben wird. Wenn Ihnen dieses Umbruchzeiten zu viel Stress bereiten, probieren Sie es mal mit heißer Milch mit Honig – oder Beruhigungs-CDs….