von Tina Wiegand
Nun sind Sie schon seit 25 Tagen tot und niemand weiß genau, was passiert ist. Statt stiller Trauer erhebt sich täglich ein tierisches Mediengebrüll. Irgendwie wurden die Spuren verwischt und nun weiß niemand, ob Sie dieses Leben nicht mehr ausgehalten und sich selbst das Leben genommen haben oder ob es jemand anderer war. Ich frage mich, ob man, wenn man so gestorben ist wie Sie, noch eine Weile auf das Geschehen herunterschaut. Wie mag es Ihnen damit gehen, was hier in Ihrem Namen geschieht? Wenn ich darüber nachdenke, dann kommen mir die Tränen. Sind das Ihre? Wir kannten uns nicht und ich weiß auch nicht, ob wir uns gemocht hätten. Irgendwas in mir sagt, dass Sie etwas erfahren haben, was zu viel für Sie war, was Ihr Leben zerstört hat. Wer immer Sie aus nächster Nähe erschossen hat … es war ein Schock für Sie, als Sie erkannten, dass … ja was?
Ich habe gestern Abend Kerzen für Sie angezündet, weil ich in der Gluthitze nicht schlafen konnte und Ihr Name mich nicht in Ruhe ließ. Auf einmal wurde es eiskalt im Raum. Sie wissen vielleicht, dass Hypersensible manchmal rein subjektiv Dinge wahrnehmen. Auf alle Fälle reagierte mein Körper mit Eiseskälte. Tut er manchmal, wenn es Konflikte mit Verstorbenen gibt, die nie gelöst wurden. Haben Sie so gefühlt, diesen eisigen Schrecken, als Sie erkannten, dass man Sie erschießt? Es tut mir so leid! Ich bin so erschrocken darüber!
Ich saß einfach da, alleine vor meinen Kerzen, mit der Illusion der Kälte und einer Gänsehaut vom Scheitel bis zur Zehe und hab geweint. Um Sie und Ihren Namen und um das, was jetzt damit gemacht wird. Mir drängte sich das Bild auf, wie fette Schmeißfliegen sich über einen Kadaver hermachen. Wie Leichenfledderer fallen diese ekelhaften parasitären Politiker über Sie her und spannen Ihren Tod vor ihre dreckigen Politkarren. Ich war so angewidert. Kann man auch angewidert sein, wenn man tot ist? Sind Sie angewidert? Ich würde das verstehen. Es heißt, Sie waren ein Lieber. Dann sind Sie sogar sicher angewidert.
Ich habe keine Ahnung, was nach dem Tod geschieht. Aber wenn Sie diese schmutzige Schlacht hier mitbekommen, dann muss das die Hölle sein, die niemand verdient hat. Man soll Tote ruhen lassen. Aber vielleicht finden Sie ja gar keine Ruhe, weil man so mit Ihrem Namen hausieren geht? Ich würde am liebsten in ihrem Namen schreien! Außer Ihnen gibt es noch viele andere, so viele Menschen, deren Tode politisch instrumentalisiert wurden, um Kriege anzuzetteln, um Unruhe zu stiften, um das Volk zu spalten, manchmal um Rache zu rechtfertigen, in unserem Land, um die Gewalt gegen Konservative zu rechtfertigen, die versuchen, die Stabilität und die Gerechtigkeit aufrecht zu halten.
Ich habe bitterlich geweint. Irgendwann war ich mir nicht mehr sicher, ob ich nur meine eigenen Tränen weine. Ich weiß, wie es ist, wenn man missbraucht wird, wenn der eigene Name missbraucht wird. Das tut weh! Nach einer verheulten Weile kamen mir dann ernüchternde Gedanken in den Kopf. „Das nennt man Strategie. Diese Morde sind eingeplant für eine größere Schweinerei.“ Ich wollte meinen eigenen Gedanken nicht glauben, obwohl ich weiß, dass das wahr ist. Beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg in Sarajevo erschossen. Ihre Namen wurden benutzt, um den 1. Weltkrieg auszulösen. Ich glaube kein Wort über das, was darüber veröffentlich wurde. Genauso wenig, wie ich irgendetwas glaube, was über den Mord an Ihnen veröffentlich wird, Herr Lübcke. Ich bete für Sie. Ich bete für die Wahrheit und ich bete dafür, dass in Ihrem Namen Gerechtigkeit einkehrt. Geben Sie mir Ihren Segen dafür, bitte?
Ich habe Angst vor der Brutalität und der Schamlosigkeit eines Heiko Maas, eines Peter Tauber, einer Annegret Kramp-Karrenbauer und kalten Globalisten wie George Soros und seinen Kumpanen, die über Leichen gehen. Sie haben ihre Seele verkauft, an wen auch immer und nun reißt das Strudel der Niedertracht sie mit. Es wäre schön, wenn diejenigen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, nicht mitgerissen würden. Wenn diese widerlichen missbräuchlichen Polit-Praktiken aufhören würden. Wenn die Veränderung in eine klare, vielleicht strenge, aber eindeutigere Rechtssicherheit transformiert werden würden. Es gäbe noch viel zu tun, um schönen Worten Inhalt folgen zu lassen. Es wäre schön, wenn Ihr Name der letzte wäre, der missbraucht werden kann. Wenn dieses widerliche Treiben für immer verbannt werden würde von diesem Planeten. Vielleicht, um einer größeren Gerechtigkeit Platz zu machen, in der es keine Politpropaganda mehr gibt, sondern Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Das wäre nicht einfach. In diesem Klima müssten die Menschen wachsen und ihre Ego überwinden., aber manchmal denke ich, dass die Welt gerade Führung und klare Leitplanken brauchen könnte.
Und plötzlich wurde es ganz warm und friedlich in mir. Es war, als hätten mir ganz viele missbrauchte Namen, große und kleine, ihren Segen gegeben für diesen Wunsch. Ich hab geweint und mich verneigt in Dankbarkeit. Auch wenn meine Tränen immer noch fließen. Ich glaube, gestern Abend ist etwas Großes passiert, wenn auch nur in meinem eigenen Herzen. Ruhen Sie in Frieden, Herr Lübcke. Danke, dass Sie da waren. Und bitte richten Sie das all den anderen aus.
Danke!
1 Comment
Puh,
Danke für die Worte.