Wissen Sie noch?
Symbolsprache – mehr als nur 3 Stöcke
Mirnog war der rothaarige Hüne, der mich mitten in der Nacht besuchte und mich zu Tode erschreckte, nur um mich über Symbolsprache aufzuschlauen….
…als wenn einen das mitten in der Nacht interessieren würde …
Wenn Sie den Anfang nicht mehr im Gedächtnis haben, können Sie hier noch mal nachlesen.
https://www.soulfit.de/symbolsprache-des-pfeils-weil-sie-das-wissen-sollten/pfeil
Materie und Energie, also Himmel und Erde müssen voneinander getrennt sein, hatte Mirnog meinem schlaftrunkenen Hirn erklärt, während ich mit der Bewegungsunfähigkeit des Rests meines Körpers haderte. Ich hatte verstanden, dass die Existenz neutralisiert würde, wenn die beiden zusammen kämen. Mirnogs Pfeil repräsentierte also in Symbolsprache mit der „Weltensäule“ einen wesentlichen Zusammenhang unserer grundlegenden Existenz. Die „Weltensäule“ war die Voraussetzung dafür, dass unsere Dimension, so wie wir sie kennen, überhaupt möglich wurde. Das Symbol für das existenziell Grundlegende wies auf die Trennung von oben und unten, hell und dunkel, Energie und Materie hin. Ich verstand die Tragweite, doch trotz der Ernsthaftigkeit der Situation geschah in meinem verspielten Hirn das, was mir in der Schule schon immer passiert war. Kaum erklärte mir jemand etwas, schon meldete sich eine Parallelveranstaltung in meinem Kopf. In diesem Fall erschienen Majestix, Asterix, Obelix und Idefix in meinen Gedanken, die damit beschäftigt waren, den Himmel davon abzuhalten, Majestix auf den Kopf zu fallen.
Sie erinnern sich an Mirnogs Gelächter, das nur mit den Augen stattfand, aber die Wände beben ließ? Da war es wieder.
„Gut kombiniert, Wallkürchen. Ich kann dir versichern: die Bewohner der Bikini Islands hätten es bereut, wenn sie ihre Inseln nicht verlassen hätten. Weil ihnen nämlich der Himmel 1954 auf den Kopf gefallen wäre.“
Ich glotzte ihn an.
„Wasserstoffbomben kommen von oben oder was dachtest du?“
Mirnog war jetzt todernst und mir wurde ein wenig anders blümerant, als es mir vorher schon gewesen war.
„Nur dass ein Schild in so einer Situation wenig bringt…“
„Majestix meinte in Wirklichkeit Bomben mit seiner Angst davor, dass der Himmel auf seinen Kopf fällt?“
„Unbesiegbare müssen lächerlich gemacht werden!“ erwiderte Mirnog ruhig.
„Ne ne, es geht nur keiner davon aus, dass es damals schon Bomben gab!“ widersprach ich.
„So kann man sich irren!“ konterte Mirnog
Ich dachte an die Unbesiegbarkeit Dank Zaubertrank.
„Du bist auch unbesiegbar, Wallkürchen.“
Krampfhaft überlegte ich, wo ich auf die Schnelle die Misteln für den Zaubertrank herkriegen sollte.
„Ich würde es nur ungern drauf ankommen lassen!“ erwiderte ich gedanklich, denn wir redeten nicht, sondern telepathierten.
Obwohl wir seit Corona in einer wabernden Unsicherheit festsassen und absolut keine Perspektive von der Zukunft hatten, war ich tatsächlich nicht hysterisch.
Ich sah zu, wie die Kräfte gegeneinander kämpften, schrieb mit die Finger wund und redete mir Flusen an den Mund.
Mir war auch klar, dass es einige hart treffen würde.
Aber tief innen war ich vollkommen ruhig.
Als würde ich geführt.
„Lass dir von TYR erzählen, Wallkürchen. Zu meiner Zeit war TYR der Gott der Götter, der Oberste der Oberen. Die denkenden Lebewesen der Welt der Erscheinungen teilen sich in die Seelenvollen und die Seelenlosen. Die Seelenlosen sind die, die bis hin zum Krieg das Recht brechen. Deswegen war TYR nie harmlos, sondern neben der Gerechtigkeit auch der Gott des Krieges. Und er war ein siegreicher Gott. Deswegen siegte zu meiner Zeit noch die Gerechtigkeit. Die seelenvollen Krieger bekämpften die Seelenlosen, weil sie wussten, dass sonst der Untergang der gesamten Menschheit drohte. Der Pfeil, den ich dir hier zeige ist TYRs Zeichen, sein Symbol und das von niemandem anderen. Du wirst Lügen darüber hören. Mach deshalb keinen Fehler und denk darüber nach, inwiefern es wirklich der Frieden ist, um den du beten solltest!“
https://www.youtube.com/watch?v=BJ–za4zG7c
Es war ein Fehler, um Frieden zu bitten? Ich war begierig zu hören, was Mirnog mir mitteilen würde.
„Du kannst friedlich zuschauen, wie die Seelenlosen siegen. Aber dann bist du tot, Wallkürchen. Dann hast deinen Frieden!“
Er machte eine bedeutungs-schwangere Pause.
„Ach so!“
Ich grübelte.
„Naja, aber ich kann ja nicht für den Krieg beten.“
„Nein, aber für Gerechtigkeit!“
„TYR ist tot, Wallkürchen. ER wurde durch Odin ersetzt. Odin ist ein weit magischeres Wesen als TYR. Aber durch die Magie wurde Allmacht entfacht. Und die Allmacht widersetzt sich der kosmischen Gerechtigkeit.“
Oh je. Das war schlecht.
Der Tod des Gottes der Gerechtigkeit war nicht das, was ich hören wollte.
Und was hieß da, ich würde Lügen hören? Fingen denn die Fake News schon vor 3000 Jahren an?
„Die Lügen sind noch viel älter, denn sie waren immer schon eine Gegenbewegung zur göttlichen Existenz und der Gerechtigkeit.“
Ich lag immer noch platt wie eine Flunder unter meiner Decke, aber meine Neugier war wach. Was musste ich tun?
„Wenn du TYR totschweigst, kann er nicht auferstehen!“
Wenigstens gab es eine Chance auf Gerechtigkeit und die lag natürlich in meiner Hand. Wo sonst?
„Na, dann werd ich ihn wohl mal aufwecken, den TYR.“
„Das ist auch ungemein wichtig, Wallkürchen. Wenn TYR weiterhin totgeschwiegen wird, dann wird auch weiterhin das Karma die Falschen treffen.
Das muss aufhören. Verstehst du?“
Ja, ich verstand und wie ich verstand. Wer kennt in unseren Breitengraden nicht, dass man für etwas gerade stehen muss, was man gar nicht zu verantworten hat. Und all das hatte damit begonnen, dass Odin den TYR ersetzte?
„Da kommt noch ein viel dickeres Ende, Wallkürchen!“
Für jetzt genügte es mir, das Mirnog mir versicherte, dass TYR nicht ganz so schlecht gelaunt reagierte wie ich, wenn er geweckt wurde. Ein schlecht gelaunter, zu früh geweckter Kriegsgott hätte mich nämlich – Mirnogs Aussagen über meine Unbesiegbarkeit zum Trotz – beunruhigt.
Sind Sie schon überfordert? Nein? Ich schon. An Erkenntnis kann man sich überessen. Das schlägt einem dann auf dem Magen, anstatt dass es vernünftig verdaut und inkorperiert wird. Denken wir erst mal drüber nach, was wir mit einem toten Gott der Gerechtigkeit zu tun haben. Das ist nicht gut! Gar nicht gut! Aber wir sind ja auch noch nicht am Ende, sagt Mirnog. Das Ende wird nämlich noch viel dicker.
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Ich weiß nämlich noch nicht, wann ich weiterschreibe. Aber diese Nacht ist noch lange nicht zuende. Am Morgen danach hatte ich immer noch dem Holzpfeil in der Hand, der sich dann langsam auflöste. Wenn Sie weiterlesen, erfahren Sie warum.
Aber jetzt ist erst mal Schluss.
Tschüss bis zum nächsten Mal.
2 Comments
Ich schreibe demnächst mehr dazu. Ich befinde mich noch im Denkprozess. Da rattert es grad ein bisschen mehr im Gebälk, sogar in den verstaubten Ecken von vor 30 Jahren.
Wann geht`s denn weiter? Die Sache mit dem Krieg und Frieden, ich ahne was…