Tina Wiegand
Viel hört man von der Weltverbesserung, von Klimarettung und Frieden, von Liebe und anderen Exoten.
Doch ist das Vorhaben der Weltverbesserung wirklich ein Akt der Liebe?
Zu viele Menschen gibt es auf der Welt, berichten mir besorgte Bürger.
„Tatsächlich?“ frage ich zurück? „Und nun?“
„Na, die Bevölkerung muss schon reduziert werden!“ bekomme ich als Antwort.
„Und ihr fangt mit der Reduktion an?“ frage ich und ernte überraschte Blicke
Nein, nein, Afrika sei ja ein Problem und da müsse man wirklich was machen, damit keine Katastrophe geschieht.
„Aha“ schließe ich, „man muss also viele Menschen töten, damit man die Welt verbessert!“
Das Klima muss gerettet werden, damit keine Katastrophe geschieht.
„Und wie rettet man das Klima?“ frage ich
„Indem man das CO2 aus der Atmosphäre filtert.“
„Aber CO2 ist doch Pflanzennahrung, dann sterben doch de Pflanzen?“ gebe ich zu bedenken
„Das ist Verschwörungstheorie!“ erfahre ich.
Ohne CO2 keine Fotosynthese – Verschwörungstheorie hin oder her – um das Klima zu retten muss man also das Chlorophyll, das Grün aus den Blättern entfernen.
Windräder statt Kohle und Atomenergie – die große Energiewende ist notwendig um die Welt vor dem Klimakollaps zu retten.
„Aber dafür muss man doch Bäume fällen“ gebe ich zu bedenken
„Irgendeinen Tod muss man sterben, wenn man das Klima retten will!“ bekomme ich zur Antwort.
Also Wälder fällen, um das Klima zu retten
„Außerdem verbrauchen die Menschen zu viel, sie konsumieren und das zerstört die Erde.“
„Sie fahren Auto und sie heizen viel zu viel – außerdem zerstört die Industrie alles und muss abgeschafft werden.“
„Der moderne Diesel ist das sauberste Auto in der Verbrennungsthechnologie!“ entgegen ich und ernte einen Shitstorm.
„8 Euro muss der Diesel kosten, sonst raffen es die Leute nicht!“
„Aber dann werden die Lieferketten zerstört!“ gebe ich zu bedenken und ernte Augenverdrehen.
„Genau das ist das Ziel!“
„Nicht mehr Auto fahren, Industrie zerstören und nichts mehr konsummieren, sonst geht die Welt unter!“
„Klingt fad!“ sage ich.
Neiiiin, das Internet wird superspannend. Alles wird digital!
Man muss das Haus nicht mehr verlassen, kann den ganzen Tag vor dem Rechner sitzen und von dort aus mit der ganzen Welt kommunizieren.
Man reist virtuell um die ganze Welt und bald wird sich das anfühlen, als wäre es real.
Das Internet of things kauft selbständig ein und sorgt dafür, dass der Haushalt läuft und man kann sich ganz dem digitalen Erleben anvertrauen.
Das ist sauber, der Mensch verbraucht weniger Energie und verschmutzt die Welt nicht.
Für eine verbesserte Welt müssen also viele Menschen sterben, die Wälder abgeholzt werden, Autos und Industrie abgeschafft, Lieferketten zerstört und die restlichen Menschen vor dem Rechner gefesselt werden?
Ich denke über die Begriffe „besser“ und „schlechter“ nach.
Vor Weltverbesserern muss man aus meiner Sicht wirklich Angst haben, denn sie zerstören das Leben, um die Welt zu verbessern.
Das klingt nicht nur pathologisch, das ist es auch.
Vor allem haben sie einen ganz wesentlichen Grundsatz nicht verstanden, den man vielleicht auch erst später im Leben versteht.
Die ganze Welt besteht aus den verschiedensten Frequenzen und wir sind mitten drin.
Wir resonnieren immer mit dem, was uns entspricht und deswegen erleben wir immer eine Realität, die uns selbst spiegelt.
So gesehen ist es gar nicht möglich, die Welt zu verbessern, ohne sich selbst zu verbessern.
Eine Welt voller Massenmörder und Naturzerstörer, die hypnotisiert vor dem Bildschirm hängen, ist ganz bestimmt keine bessere Welt, sondern exzentrischer Horror.
Aber so ist das, wenn man in der Illusion der Verbesserung hängenbleibt und die Massnahmen nicht zu Ende denkt.
Auch wer es gut meint, kann leicht über das ungeklärte Unterbewusstsein die Katastrophe erzeugen, die sie/er eigentlich verhindern wollte.
Heilige oder heilende Ausstrahlung – Tina Wiegand -Soulfit Verlag – pixabay – Didgeman
Es gut, Ziele zu haben im Leben, es gut zu meinen und seine Lebensvision voranzutreiben.
Auch ist es gut, eine Mission zu haben.
Aber die sollte nicht allein im Außen, sondern vor allem im Inneren stattfinden.
Wenn etwas im Leben verbessert werden kann, dann ist das der eigene Charakter.
Je höher entwickelt jemand ist, um so eher kann sie oder er heilen und Dinge in Ordnung bringen.
Wiegandscher Lotus – Soulfit Verlag – Tina Wiegand – pixabay – Lorenzdesign
Wenn man in religiösen Kreisen von Heiligen spricht, dann geht es dabei eigentlich um hoch entwickelte Seelen, deren Ausstrahlung im Lauf der Zeit lichtvoll geworden ist.
Diese heilende Ausstrahlung wird mit dem Heiligenschein dargestellt.
In den Worten des Wiegandschen Lotus gesprochen bringt der veredelte Charakter als Lebenswerk eine leuchtende Blüte hervor, die auch nach dem Ableben desjenigen das Leben anderer Menschen heller machen wird.
…dann bring ihn um.
bleiben wir noch ein wenig martialisch, denn immerhin müssen wir noch die Weltbevölkerung auf 500 Millionen reduzieren.
Wer glaubt, dass diese „heiligen Charaktere“ schon so auf die Welt gekommen sind, der irrt.
Es ist gemütlich, die eigenen Potentiale auf irgendwelche Gurus zu projizieren.
Gute Lehrer können dabei behilflich sein, unbewusste Strukturen zu identifizieren und Unterstützung geben, aber sie sind selbst auf dem Weg und können diesen nicht stellvertretend für ihre Schüler gehen.
Selbst ist die/der Heilige und das beginnt mit dem unbequemen Weg des Unbequem-seins, dem Ungehorsam der Masse gegenüber.
Jeder Heilige hat als Querdenker angefangen und alle späteren Star sind anfangs einsam.
Fehlerkultur bedeutet, seine Lernaufgaben aus ungünstigen Lebensumständen zu ziehen und sich zu entwickeln.
Es ist ein sehr amerikanisches Konstrukt, scheinbare oder tatsächlich Missstände einfach aus der Welt zu bomben.
Um in Hollywood ein Held zu sein muss man nur ein paar Leute über den Haufen schießen und schon ist das Problem gelöst.
Das wirkliche Leben läuft anders, denn Revolverhelden sind nach dem Gemetzel die gleichen Narren wie vorher – nur mit ein paar Kerben mehr auf dem Kerbholz.
Probleme lassen sich weder erschießen, noch ertränken – man muss sie daher notgedrungen lösen!
Wieviele Generationen haben das im Rahmen eines Krieges schon lernen müssen?
Alles was über die Notwehr hinaus geht, führt in die Eskalationsspirale und die führt immer nach unten.
Auch der Weg nach oben ist eine Spirale, die auf Umwegen unweigerlich zum „Höheren Selbst“ führt – zu dem, was man werden kann und dem was heilend wirkt.
Wollen wir hoffen, dass sich viele auf diesen Weg begeben, um die furchtbare Welt, die die Weltverbesserer hinterlassen, ein wenig heller zu machen.
Um dafür zu sorgen, dass wieder ein paar Bäume wachsen, werden wir hoch entwickelte geistige Fähigkeiten brauchen.