von Tina Wiegand
als mir vor langer Zeit eine lesbische Frau erklärte, man hätte meine Söhne direkt nach der Geburt ertränken sollen, weil Männer in dieser Gesellschaft nicht benötigt werden, brach ich den Kontakt zu ihr ab. Nicht, weil sie lesbisch war, denn die sexuelle Ausrichtung von anderen Menschen ist mir gleichgültig. Aber ihre rabiate Einstellung gegenüber meinen Söhnen war mir eindeutig zu viel. In meiner Gegenwart hat Männerhass nichts zu suchen, denn ich bleibe bei meiner menschenfreundlichen Einstellung, auch wenn sie gerade aus der Mode kommt. Wenn Frauen glauben, dass Männer ausschließlich für ihre Befruchtung benötigt werden, die sie sich im Zweifel auch selbst verschaffen können, so mag das sein. Das Kinderwunschzentrum kann jederzeit mit Samenzellen aus der Retorte dienlich sein. Aber die große Liebe, die Liebe zwischen Mann und Frau, können dererlei Rabiatissmen nicht ersetzen. Für mich gibt es keinerlei Zweifel daran, dass Menschen, die den Weg ins Leben als Kinder der Liebe antreten dürfen, beschenkter sind, als Menschen aus der Retorte. Die Retortenkinder können nichts dafür, aber sie werden mit herzlosen Eltern zurecht kommen müssen.
Was machen Männerhasserinnen mit einem Sohn und was tun diese Söhne, um nicht gehasst zu werden? Eines sollte man bedenken: Frauen, die anderen Menschen die Daseinsberechtigung absprechen – egal aus welchem Grund – haben eine mörderische Haltung. Das ist gefährlich, nicht nur für ihre Söhne. Je nach Hormonlage kann das nämlich jeden treffen – auch Sie. Der aktuelle Gesinnungsterrorismus ist urweiblich und bedient das Bild der übermächtigen, zerstörerisch-kontollierenden Kali-Mutter. Die tyrannische und unberechenbare Helikopter-Mutter, die ihren psychischen Missbrauch als Erziehung deklariert, ist die Mutter aller Regimeentwicklungen. Ein gutes Buch dazu „Der Lillithkomplex“ von Hans-Joachim Maaz. Nur, um das zu betonen: ich meine damit nicht einzelne Politiker*Innen, sondern eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Die macht es schwer, Abstand zu halten. Wir sitzen alle im gleichen Boot mit den Horden von Kali-Frauen, weit weg von den Inseln, die Liebe heißen. Wer weiter denkt, wird verstehen, dass Männerhasserinnen die effizienteste Methode auf den Plan rufen, um Männer zu zerstören. Ihnen dient, was liebende Menschen absolut nicht wollen: der Krieg.
Die ehrliche Liebe zwischen Mann und Frau ist ein machtvolles, ein kraftvolles Instrument, das Unabhängigkeit und gesellschaftliche Gesundheit ermöglicht. Vor dem Hintergrund, dass es Kräfte in dieser Gesellschaft gibt, die den Krieg anstreben, wird verständlich, dass heterosexuelle Liebe zum Auslaufmodell herabgewürdigt und zum Anachronismus aus einer anderen Zeit abqualifiziert wird. Toleranz ist wichtig. Von Liebe redet niemand, so als hätte sich diese größte aller Seelenkräfte in die Nicht-Existenz verabschiedet. Doch was suchen Menschen auf Tinder & Co, wenn nicht die Liebe? Es gibt Gott sei Dank neben all der Propaganda und der Informationskriegerischen Destruktion natürliche Strömungen. Eine dieser Strömungen ist die Suche nach Liebe, die niemals enden wird. Egal, wie verdreht eine Gesellschaft, egal, wie pervertiert die Manpulation der Massen, Menschen und Liebe gehören zusammen. Daher wird es immer Suchende und Findende geben, Rufende und Erhörende, Sehende und Strahlende.
Digitale Plattformen locken mit attraktiven Modells. Es hält sich hartnäckig der große Irrtum, dass Liebe davon abhängt, dass alles „passt“. Aussehen, Einkommen, Kleidungsstil, Auto, Lifstyle. Politically Correct muss der Partner sein, die richtig Meinung muss sie haben, alles, wirklich alles tolerieren und keine Ansprüche stellen. Es braucht nur genügend, von der künstlichen Intelligenz errechnete Übeinstimmung und schon „matched“ es. Wenn man nur genügend Daten über andere hat, dann wird die Beziehung perfekt und kontrollierbar. So lautet der ebenso große, wie narzisstische Irrtum. Wenn es um die großen Versprechen der Digitalisierung geht, so bemerkt allmählich auch der Letzte, dass sich hinter den laut tönenden Versprechen mehr Nullen als Einsen verbergen. Liebe ist ein großes Wort. Sie lässt sich nicht in Digitalismen zerlegen, entzieht sich der letzendlichen Definition und ganz bestimmt der Kontrolle. Die seelenlos-technokratische IT-Unkultur ist abgeschnitten von dem, was das Leben lebenswert macht. Das Mysterium der Liebe gehört zu den Dingen, die die künstliche Intelligenz niemals haben wird, egal, wie klein sie die Pixel ihres Realitätsabbildes berechnet. Pixel bleibt Pixel und Pixel ist nicht Realität. Daher werden, abgesehen von denen, die zufällig Glück haben, die meisten auf den Beziehungs-Ersatz-Plattformen Nerven und Geld verlieren. Manche vielleicht auch ihr Vertrauen. Hoffentlich aber in die Plattformen, nicht in die Liebe.
Eingekeilt zwischen gewalttätigen Kali-Frauen und seelenlosen Technokraten scheint die Menschlichkeit im traumatischen Nebel zu versinken. Dass maschinell gezählte Likes unter Selfies keine Liebe sind, lernen die jungen Meschen gerade langsam und schmerzhaft. Ein Like flackert auf und erlischt, wie eine Sternschnuppe. Deswegen braucht man viele davon. Doch wer viele Follower hat, kann durch einen einfachen Shitstorm ins Bodenlose stürzen. Dass Stalker sich von Stars angezogen fühlen, wussten die Musik- und Filmstars schon immer. Jetzt lernen auch die Influencer, dass die Öffentlichkeit Hörner hat. Wer im Licht steht zieht Motten an, das weiß jeder, der ab und zu bei Kerzenlicht grillt. Die Liebe der Fans zu ihren Stars ist keine Liebe, sondern Fanatismus, Neid, mediale Täuschung, Projektion. Im Netz Digitalversprechen ohne Inhalt. Eine mechanistisch organisierte Gesellschaft ohne Weisheit, muss sich (ver-)irren und das tut unsere Gesellschaft im Moment gründlich. Der Technokrat hat seine Seele entsetzt in die Wüste geschickt und durch Kontrollsucht ersetzt. Die Kali-Mutter hat gelernt, dass sie Jungs und Männern alles antun darf, ohne dass diese eine Erlaubnis zur Selbstverteidigung hätten. So weitet sie ihre Willkür aus, einfach weil sie weiblich ist und es deswegen darf. Sie sind Kinder der Generationen, die von Siegermächten vor ihrer eigenen Nationalität gerettet wurden. Für immer dankbar und verpflichtet denen, die die besseren Retter-Menschen sind. Aber so funktioniert das nicht. Wahre Erlösung findet der Mensch nicht in der Weltherrschaft, sondern im religiösen Erleben – und wem das zu pathetisch ist, wenigstens in der Persönlichkeitsentwicklung.
Im holographischen Weltbild wird damit gearbeitet, dass die äußere Realität als Anordnung von Algoritmen im Geist eines jeden von uns angelegt ist. Der Technokrat lebt also ebenso in uns selbst, wie die Kali-Frau. Beide sind verzerrte Verkleidungen der großen Archetypen von Mann und Frau. Die Archetypen existieren ebenso in unserem Unbewussten, wie ihre pervertierten Überbleibsel. Die großen Männer und Frauen der Hochkulturen sind unsere Vorfahren. Doch die großen Vorbilder wurden im Lauf der Zeit verzerrt und klein gemacht. Kriege und die Umdeutungen der Historie durch die Siegermächte aller Zeiten, haben über Jahrhunderte hinweg die Größe der Unterlegenen negiert und sie entwürdigt. Propagandabilder lassen kein gutes Haar an den Unterlegenen, nehmen ihnen jegliches Strahlen, jede Ethik und zerstören jede Hochkultur. Das müssen sie, denn das Einzige, was der Sieg über einen Kriegsgegner beweist, ist, dass der Sieger der skrupellosere und gewalttätigere war. Kriegssieger lügen, um ihre Brutalität zu rechtfertigen. Es gibt keine moralisch überlegenen Kriegssieger, denn Krieg ist immer ein schmutzges Geschäft, egal, wer ihn führt. Und so suchen wir vergeblich nach dem vollkommene Mann und Vater und der vollkommenen Frau und Mutter und finden doch nur Krieg der Geschlechter vor. Krieg hat Liebe zerstört und ist in seinem lärmenden Trauma, in dem es nur Verlierer gibt, hängen geblieben. Still warten die vergessenen großen Geister hinter den Erinnerungsschleiern der Schlachtengetümmel, bis wieder eine Erkenntnis das Getöse duchdringt. Die wiederkehrende Ent-Täuschung in der Liebe lässt uns irgendwann den Blick nach innen richten, um festzustellen: wir sind tatsächlich männlich und weiblich in einer Person. Wir sind Sieger und Velierer, Gegner und Liebende, Krieg und Frieden. Wer das zum ersten Mal versteht, dem wird klar: das Patriarchat ist nicht besser oder schlechter als das Matriarchat. Das eine ist nur die bessere Hälfte des anderen und die beiden wurden durch zahllose Kriege voneinander gespalten. Fügt man sie wieder zusammen, wird etwas Neues auf einer Höheren Stufe geboren: Das Mesotriarchat – die unteilbare Vereinigung des männlichen und weiblichen Aspektes in der eigenen Seele.
Eine friedensfindende Zukunft liegt also im Mesotriarchat, in der Erkenntnis des weisen Menschen, dass Männlichkeit und Weiblichkeit weit mehr sind, als genitale Ausprägungen. Anima und Animus suchen sich. Die männliche Ratio taucht in die Tiefe der weiblichen Emotio, um ihre Grenzenlosigkeit zu erkennen. Wie ein Scheinwerfer erforscht er die Tiefsee der weiblichen Ganzheitlichkeit und entdeckt einen Schatz nach dem anderen. Anima hingegen gibt sich dem Scheinwerferlicht der Ratio hin, kommt ihm entgegen, zeigt sich, durch Empfindungen, innere Bilder, Emotionen und ihrem ganzen venusischen Reichtum. Aber vorher zeigt sie ihm ihre tiefen Verletzungen: die toten Kinder, die höllische Sehnsucht nach dem gefallenen Gatten, die Versehrtheit der Vergewaltigung durch arroganten Siegertriumph, die traumatische Depression nach dem Bombenhagel der Willensbrecher, die Falschheit, die Sinnlosigkeit und die Lügen der unzähligen stumpfsinnigen Kriegstreiber und ihrer immer gleichen, blutigen Folgen. Die Konfrontation mit diesen düsteren unbewussten Strukturen, die Erinnerung, das Gewahrwerden lässt das Herz so lange brennen, bis es wieder empfänglich wird.
Erst wenn die Seele des Technokraten durch solche machtvollen, unkontrollierbaren inneren Prozesse berührt wird, wird aus dem Biest wieder ein Prinz. Erst dann verwandelt sich die Kali-Frau wieder in eine Liebende. Anstatt im Außen Prozesse zu optimieren und der gesamten Menschheit die banalisierende Zwangsjacke der Digitalisierung aufzuoktroyieren, muss die Unkontrollierbarkeit der Kriege im eigenen Seelenleben erneut durchlebt und überwunden werden. Geschieht das nicht, werden Technokraten die energieschaffenden mäandernden Prozesse des Mensch-Seins durch ihre leblose Kontrollsucht töten und in das nächste Regime programmieren. Die Kali-Frauen hingegen verbieten in ihrer mörderischen Kälte den Kindern das Atmen, bis das Leben nicht mehr bleiben mag. Nur der brennende Schmerz der höllschen Vergangenheit kann das meterdicke Eis ihrer Seele durchbrechen. Erst, wenn die Seele brennt, kann die hassgefrorene Perversion des kollektiven Traumas sich regulieren. Danach sind die Menschen, die nun wieder aus liebenden männlichen und weiblichen Aspekten bestehen, heiler und ganzer als vorher. Erst, wenn aus ihnen große Mesotriarchen geworden sind, können Frau und Mann sich wieder verbinden. Das ist Liebe. Erst dann und nur dann wird das Klima sich beruhigen.
Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
3 Comments
Wunderbarer Text, Tina. Bei soviel Zerstörung schlägt manchmal der innere Kompass wild durch die Gegend. Aber hier wird sehr klar, wofür sich zu kämpfen lohnt. Danke!
[…] Interessanter Text zum Themenkomplex: […]
Was das für ein Geschwurbel aller Algorithmen lachi schiebe ich in mein Arschloch tfuu