Das Buch „Der Arschloch-Faktor“ stammt von Robert Sutton von der Stanford University.
Es handelt von dem Umstand, dass fieses Verhalten mehr Menschen zur Anpassung einlädt, als positives, unterstützendes Verhalten.
Ansteckung durch den Arschloch-Faktor
Nachdem Sutton 2000 Mitarbeiter eines Techunternehmens über 2 Jahre hinweg beobachtet hatte, erkannte er:
Je öfter ein Mitarbeiter neben einem toxischen Kollegen saß, desto größer war sein Risiko, selbst zu einem üblen Fiesling zu mutieren.
Auch freundliches, kooperatives Verhalten ist ansteckend.
Aber fieses Verhalten ist leider ansteckender und zieht mehr Menschen in seinen Bann.
https://www.sueddeutsche.de/leben/karriere-chef-mobbing-robert-sutton-1.5159473
Wer ist das Arschloch?
Ich habe oft darüber nachgedacht, ob ich ein Arschloch bin.
Mich halten viele für ein Arschloch – und zwar alle, die mich gerne missbraucht und zum Schweigen gebracht hätten.
Im Gegensatz zu anderen, die lieber hintenrum agieren, gehöre ich zu denen, die offen konfrontieren, wenn mir etwas nicht gefällt.
Ich kann schimpfen wie ein Rohrspatz, aber es gibt eine 50:50% Chance, dass das Problem geklärt wird – nichts für Feiglinge!
Wenn sich Probleme nicht lösen lassen, lasse ich konsequent los – wie ein Arschloch eben!
Arschloch-Kriterien
Wenn man sich fragt, was Arschloch Kriterien sind, dann gehen die Meinungen weit auseinander.
Für mich gibt es ein paar sehr klare Warnsignale.
Wann immer ich aus falschem Harmonieverständnis heraus diese Warnsignale ignoriert habe, habe ich später hohes Lehrgeld bezahlt.
Selbstverrat ist teuer und es ist besser, sich von toxischen Menschen zu trennen, als sich ihnen anzupassen.
Toxische Menschen mögen diese freiheitliche Sicht der Dinge natürlich ganz und gar nicht – also bin ich ein Arschloch – Logisch, oder?
Umgang mit Servicepersonal
Ob ein Mensch etwas taugt oder nicht, erkennt man, wenn man ihm Macht und Geld in die Hand gibt.
Jeder, der ein Restaurant besucht oder irgendwo einkaufen geht, ist in dem Moment als Kunde der König.
Er hat Geld und Weisungsbefugnis und das Personal darf (und muss) ihn zu seiner Zufriedenheit bedienen
Wer aus dieser machtvollen Lage heraus das Personal schikaniert, der schikaniert auch andere, wenn er kann.
Schikane zu tolerieren, rächt sich – ich hab’s probiert.
Meinungslose Menschen
In Menschen, die keine Meinung zu haben scheinen und permanent Ängstlichkeit signalisieren, kann man sich schwer täuschen.
Wer keine klare Entscheidung trifft ist, mehr als andere, auf seinen eigenen Vorteil bedacht.
Bei solchen Menschen geht es nicht um Werte, nicht um Wahrheit, sondern darum, dass ihre Schäfchen im Trockenen nicht nass werden.
Wer von solchen Menschen Loyalität erwartet, wird enttäuscht werden.
Sektenmitglieder
Egal, ob Katholiken, Protestanten, Mitglieder der woken Scientologysekte oder Gläubige der Wissenschaftsreligion, Mitglieder religiöser Vereinigungen werden immer den Sektenglauben über alles andere stellen.
Sektenglaube gibt den Menschen Halt und Orientierung – oft in Form einer Zwangsjacke – die Sektenmitglieder aber nicht nur für sich selbst benötigen, sondern in die sie gerne auch andere einbinden.
Seit Jahrhunderten sind Sektenjünger ihren Sektenführern auch dann loyal, wenn Menschen bevormundet, ihrem freien Willen beraubt oder sogar verfolgt und getötet werden.
Konfrontiert man Sektenmitglieder mit einer solchen Kritik, kann man sein inquisitorisches Wunder erleben und Vorsicht ist geboten.
Pest oder Cholera
Man hat also nun die Wahl, sich entweder selbst zu verraten und sich einem toxischen Umfeld zu unterwerfen oder aber sich in Gefahr zu begeben.
In der #Coronazeit wurden viele Ärzte, viele #Kritiker, viele #Warner in existenzielle Gefahr gebracht, manche wurden sogar getötet, denn der Arschloch-Faktor hatte Hochkonjunktur.
Ich hätte das alles nicht für möglich gehalten – und doch…diese Zeit war auch eine Zeit der #Charakterprüfung und wer ehrlich zu sich ist, muss zugeben, dass sich die Frage nach dem gesellschaftlichen #Karma aufdrängt.
Was tun?
Ob man sich nun unterwirft oder sich anpasst – toxische Menschen werden schaden.
In der Horde oder in einzelnen Aktionen – der Schaden entsteht mehr oder weniger immer.
Menschen sind einander #Schicksal und je weniger schützend die eigene Erziehung war, um so härter schlagen Begegnungen mit toxischen Menschen zu Buche.
Insofern ist es hilfreich, die äußere Abgrenzung immer mit inneren Prozessen zu verbinden.
Vertrauen ins Feld
Wer einen spirituellen Zugang zum Leben hat, wird bemerken, dass es den Zugang zu dem wissenden Bewusstseinsfeld gibt, das uns umgibt.
Die Antworten zeigen sich oft in Bildern, Farben und Eindrücken.
Nun kann man sich bei der Deutung dieser Bilder täuschen, aber die Bilder selbst sind immer richtig.
Natürlich stellt sich nun wieder die Frage: traue ich mich, dem Feld zu trauen?
Der Mut, sich zu trauen
In Beziehungen mit grundsätzlich anständigen Menschen lässt sich alles klären und wer schon im toxischen Umfeld steckt, der hat sowieso nichts mehr zu verlieren.
Der Arschloch-Faktor macht das Vertrauen in andere Menschen zu einer sehr herausfordernden Sache, denn die negative Anziehungskraft ist sehr stark und schafft Mehrheiten.
Es kann gut sein, dass der Arschloch-Faktor auch die Demokratie scheitern lässt.
Das Vertrauen ins Feld hingegen sorgt immer dafür, dass man wieder neue Lösungen findet und ich wüsste nicht, wo und wann das Feld selbst eine Enttäuschung gewesen wäre.
Toxische Menschen sind nützlich
Am Ende sind toxische Menschen Stachel in der Seele und als solche sind sie nützlich.
Sie legen den Finger auf eine seelische Wunde und verlassen das Leben, wenn die Wunde ausgeheilt ist.
Ja, sie sind oft in der Mehrheit und schließen sich in Gruppen zusammen.
Aber wenn man selbst ausgeheilt ist und das Feindbild verblasst, schikanieren sie sich gegenseitig.
So manchen, die sich angepasst haben, wird dann im Erkenntnisschock gewahr, was für Narren sie gewesen sind, weil sie die Sicherheit an der falschen Stelle gesucht haben.
Fazit
Wer sich selbst verrät und sich auf toxische Menschen eingelassen hat, der wird Federn lassen.
Der einsetzende Heilprozess ist ein schmerzhafter Weg, denn das Haupt-Problem bei dem Ganzen ist die Selbst-Entfremdung.
Manche haben sich so sehr von sich selbst entfernt, dass sie sich auf Fotos fast nicht wieder erkennen.
Nicht selten geht der Weg zur Genesung mit körperlichen Beschwerden und Langzeitfolgen einher – sehr zum Triumph der toxischen Menschen.
Perspektive
Im Zusammenbruch lernt man so viel über sich selbst, dass man versucht ist, den toxischen Begegnungen dankbar zu sein.
Das wäre allerdings der Gipfel des Zynismus sich selbst gegenüber.
Daher schlage ich eher vor, der Erleichterung Tribut zu zollen, die sich einstellt, wenn man die Selbsttreue langsam wiederfindet.
Lieber also dem Feld dankbar sein, das einen treu wieder aus dem Sumpf führt, in den man sich durch die konsequente Unterdrückung der eigenen Ahnungen bugsiert hat.
Dann hat man wenigstens wieder Stoff, über den es sich zu schreiben lohnt.
Schreibe einen Kommentar